Was ist Chiropraktik?
Chiropraktik gehört in den Bereich ganzheitlicher Medizin. Sie stellt einen Teil im Spektrum medizinischer Behandlungsmöglichkeiten dar und ist eine sinnvolle Ergänzung, keinesfalls aber Ersatz für die Schulmedizin.
Durch ihren präventiven Ansatz und das besondere Augenmerk auf die Ursachen können viele Erkrankungen schon im Entstehen diagnostiziert und behandelt werden.
Die Fundamente des chiropraktischen Verständnisses basieren auf der engen Beziehung zwischen Wirbelsäule und Nervensystem sowie der wichtigen Rolle der Wirbelsäule in Biomechanik und Bewegung.
Wie funktioniert Chiropraktik?
Im Zentrum stehen die Diagnose und Therapie von Bewegungssegmenten (benachbarte Gelenkstrukturen), deren Funktion beeinträchtigt ist.
Die Diagnose erfolgt durch eine Ganganalyse und anschließende sanfte manuelle Untersuchung der Beweglichkeit aller Gelenke.
Zur Behandlung gestörter Beweglichkeit wird ein sogenanntes chiropraktisches Adjustment angewendet. Darunter versteht man einen kontrollierten Impuls, der sehr spezifisch in genau definierter Richtung direkt an dem betroffenen Gelenk ausgeführt wird.
Der Impuls führt zu einer kurzen Weitung des Gelenkspaltes, niemals wird jedoch der physiologisch anatomische Bewegungsspielraum des Gelenks überschritten. Dadurch werden einerseits Verklebungen gelöst, die sich in Gelenken mit eingeschränkter Funktion bilden können. Andererseits – und weitaus wichtiger – kommt es durch den Impuls zu einer enormen Stimulation der unzähligen Nervenrezeptoren im Umfeld des Gelenkes, insbesondere den Muskeln, Sehnen und Bändern. Über deren Rückmeldung zum Gehirn und Querverbindungen zum autonomen Nervensystem (innere Organe) wird die reibungslose Zusammenarbeit aller Körperfunktionen unterstützt und die Gesundheit positiv beeinflusst.
Durch die Wiederherstellung der biomechanischen und neurophysiologischen Funktion des Gelenks wird der pathologische Kreislauf, der zur Schädigung der Strukturen führt, unterbrochen.
Das bedeutet: Chiropraktik regt die Nervenrezeptoren in gestörten Bewegungssegmenten an und fördert so die Wiederherstellung der körpereigenen Balance und die angeborene Fähigkeit des Körpers zur Heilung.
Chiropraktik hat nichts mit „Einrenken“ zu tun!
Folgen eingeschränkter Beweglichkeit:
Gelenkverletzungen entstehen in den meisten Fällen durch Fehlfunktion der Muskeln, die das Gelenk stützen. Durch kontrollierte, feinste Abstimmung der Bewegungen führt die Muskulatur das Gelenk durch sehr spezifische Bewegungsabläufe. Dies bewirkt eine schonende Belastung der Gelenkflächen und -kapsel. Wenn die Muskulatur jedoch nicht mehr angemessen reagiert, kann das Gelenk nicht optimal gestützt und abgefedert werden. Es kann zu kleinsten Verletzungen kommen, die anfangs äußerlich noch nicht erkennbar sind, die Bewegungseinheit aber schon schwächen und so anfällig für weitere Schäden werden lässt.
Reduzierte Bewegung führt zu geringerer Stimulation der Nervenrezeptoren, die Muskulatur arbeitet weniger, es kommt zu Verklebungen und zu Veränderungen der Muskelstruktur bis hin zur Degeneration. Die Rückmeldung ins Nervensystem wird noch weiter eingeschränkt und führt so in eine Abwärtsspirale, da die Gesundheit des Nervensystems und der Muskulatur von ihrer Erregungsfrequenz abhängt. Zudem verursacht Bewegungsarmut eine Minderdurchblutung der „stillgelegten“ Bereiche und damit schlechtere Sauerstoff- und Nährstoffversorgung sowie eingeschränkten Abtransport der Abfallstoffe.
Ein weiteres Problem entsteht durch die Tendenz des Körpers, Bewegungseinschränkungen in einem Bereich durch vermehrte Bewegung in anderen Regionen zu kompensieren. Diese Bewegungssegmente können dadurch auf Dauer überlastet werden und Schaden nehmen.
Ziel der Chiropraktik:
Mit Hilfe der Chiropraktik können Bewegungseinschränkungen einzelner Bewegungseinheiten im besten Fall rechtzeitig lokalisiert und behandelt werden, bevor es zu weiteren Schäden und klinischen Symptomen kommt. Aber auch nach dem Auftreten äußerer Beschwerden kann der Teufelskreis durchbrochen und der weitere Verlauf günstig beeinflusst werden.
Das Ziel ist es, die Gesundheit durch ein besseres Zusammenwirken von Nerven- und Bewegungssystem zu optimieren.
Durch den positiven Einfluss auf das Gleichgewicht der Körperfunktionen, kann Verletzungen vorgebeugt, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit verbessert und die Lebensqualität erhöht werden.
In welchen Fällen kann Chiropraktik unterstützen?
- Jungtiere mit Fehlstellungen und/oder Blockaden nach der Geburt
- Tiere im Wachstum
- Sportpferde und -hunde (Verbesserung der Koordination, Gelenkschutz, freiere Bewegung)
- nach Lahmheit und anderen Erkrankungen oder Unfällen zur Rehabilitation
- Steifheit, Verspannungen, veränderte Bewegungsmuster
- Rittigkeitsprobleme
- alternde Tiere
- gesunde Tiere zur Prävention und Steigerung des Wohlbefindens
- u.v.m.
Wenn Sie unsicher sind, ob eine chiropraktische Behandlung bei Ihrem Tier sinnvoll ist, rufen Sie gerne für eine individuelle Beratung an.