Die Situation in weiten Teilen des Landes ist albtraumhaft: Das Militär setzt systematisch Folter ein, Brandschatzt ganze Dörfer und erschießt, oft wahllos, Zivilist*innen; dazu kommt Nahrungsmittelknappheit und Covid. Die Situation in Myanmar entwickelt sich zunehmend zu einer humanitären Katastrophe. (Ich übertreibe nicht, sondern erspare euch viele verstörende Details..)
Emily und ich haben einen Fundraiser gestartet, um Binnenflüchtlinge in Kayah State zu unterstützen. Emily und ich waren oft zum Arbeiten in Loikaw, der kleinen, verschlafenen Hauptstadt von Kayah State (einem kleinen Bundesland im Osten des Landes). Emily hat dort mit einer lokalen Gruppe eine Grundschule gegründet und ich habe dort regelmäßig Friedensbildungstrainings gegeben. Wir haben viele Freund*innen und Kolleg*innen dort. Seit einem Monat attackiert das Militär die dortige Zivilbevölkerung und über 100 000 Menschen (das ist mehr als ein Drittel der Bevölkerung des Bundeslandes!) sind in die Wälder geflohen, darunter auch ein Freund von mir mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn. Vor Kurzem hat das Militär die Flüchtlinge im Wald mit Artillerie beschossen und gezwungen noch weiter in die Berge zu fliehen.